Verbindung von Vorder- und
Hinterfußam Boden eines Sekretäres,
hinterer Fuß fehlt ganz |
Für
den Restaurator ist der Holzwurm einerseits Freund und andererseits
Feind. Freund, weil er im Lauf der Jahre immer für Arbeit sorgt, aber
wohl mehr Feind da er die wertvollen Kunstobjekte zerstört.
Es gibt kaum ein Möbel das im Laufe seines Bestehens keinen Wurmbefall
hatte. Dazu braucht der Käfer gewisse Bedingungen, wie Temperatur,
Luftfeuchtigkeit und Holzfeuchte.
Bei
modernen Möbeln, falls sie aus Massivholz bestehen, sind diese
Voraussetzungen gar nicht gegeben, durch die künstliche Holztrocknung
wird das Holz vor der Verarbeitung auf 6-8% Holzfeuchte
heruntergetrocknet. Zudem ist in den heutigen isolierten Häusern und
Wohnungen durch Zentral- oder Fußbodenheizung die Lebensbedingungen
nicht gegeben.
Demnach ist ein Wurmbefall moderner Möbel unwahrscheinlich.
Demnach ist ein Wurmbefall moderner Möbel unwahrscheinlich.
Bei
antiken Möbeln und Kunstgegenständen sah es im Lauf der Jahrhunderte
anders aus, die Häuser waren früher nicht so isoliert und es wurde nicht
überall geheizt. Ideale Bedingungen, damals!
Meist
fand er durch das regelmäßige Wischen der Böden ideale Bedingungen in
den Füßen der Möbel, deshalb sind diese auch in der Regel am stärksten
befallen.
In heutigen zentralbeheizten Wohnungen verschwindet der Holzwurm von alleine.
In heutigen zentralbeheizten Wohnungen verschwindet der Holzwurm von alleine.
Der Käfer
am häufigsten handelt es sich um den
gewöhnlichen oder gemeinen Nagekäfer (Anobium punctatum), auch
Klopfkäfer oder Totenuhr, umgangssprachlich "Holzwurm" genannt.
Gewöhnlicher Nagekäfer (Wiki) |
Das Käferweibchen
legt seine 20 bis 50 Eier in Ritzen, Spalten und Gänge von verbautem
Holz. Die schlüpfenden Larven benötigen eine Holzfeuchte von 10 bis 12
%. Außerdem bevorzugen sie das Splintholz von weicheren Hölzern wie
Fichte, Tanne, Birke oder Pappel. Aber auch Nußbaum, Kirschbaum oder
Birnbaum sind oft befallen.
Die Larven fressen bis dicht unter die Oberfläche. Nach mehreren Wachstumszyklen verpuppt sich die ausgewachsene Larve und schlüpft. Die Ausfluglöcher auf der Holzoberfläche sind rund und haben einen Durchmesser von ein bis zwei Millimetern. Die Entwicklungszeit der Larve dauert unter günstigen Bedingungen ein Jahr, bei ungünstigen Bedingungen bis zu acht Jahren. Der 2,5 bis 5 mm große Käfer legt seine Eier gern in das Holz, in dem er selbst aufgewachsen ist. Die Schlupfzeit der Käfer ist von Mai bis August die Lebenszeit nur kurze 10 bis 14 Tage.
Die Larven fressen bis dicht unter die Oberfläche. Nach mehreren Wachstumszyklen verpuppt sich die ausgewachsene Larve und schlüpft. Die Ausfluglöcher auf der Holzoberfläche sind rund und haben einen Durchmesser von ein bis zwei Millimetern. Die Entwicklungszeit der Larve dauert unter günstigen Bedingungen ein Jahr, bei ungünstigen Bedingungen bis zu acht Jahren. Der 2,5 bis 5 mm große Käfer legt seine Eier gern in das Holz, in dem er selbst aufgewachsen ist. Die Schlupfzeit der Käfer ist von Mai bis August die Lebenszeit nur kurze 10 bis 14 Tage.
Die Bekämpfung
Wie
schon erwähnt hat der Käfer in zentralbeheizten Räumen keine idealen
Lebensbedingungen und verschwindet meist von selbst, aber es bleibt
immer noch das ungute Gefühl einen Holzwurm im Haus zu haben.
Bevor
man sich im Baumarkt ein Holzwurmmittel holt und seine Möbel damit
behandelt sollte man einen Fachmann zu Rate ziehen, denn nicht jede
sichtbaren Mehlspuren bedeuten einen lebenden Befall. Oft reichen schon
die Erschütterungen von schwergängigen Schubladen und Türen, das Mehl
aus alten Löchern rieselt. Oder die Laufleisten von Schubladen schleifen
sich mit der Zeit ab und es entsteht feiner Holzstaub.
Haben
sich dennoch frische Schlupflöcher oder pyramidenförmige Mehlhäufchen
an einem Objekt vorgefunden gibt es verschiedene Möglichkeiten der
Behandlung.
Holzwurmtod
Von
der Bekämpfung mit Holzwurmtod aus dem Baumarkt ist aus meiner Sicht
abzuraten denn man trifft die Larven nur an den Stellen an denen sie
schon gefressen haben und diese Mittel hinterlassen in der Regel
Flecken um die Einspritzlöcher. Zumal diese Mittel Biozide enthalten die
sich über Jahre im Holz befinden und auch für Haustiere und den
Menschen giftig sind.
Die thermische Behandlung
Eine sichere Möglichkeit ist die Behandlung in einer Wärmekammer mit Feuchtigkeitsregulierung.
Bei
einer Temperatur von über 55 ° wird das körpereigene Eiweiß zerstört
und Ei, Larve und Käfer sterben. Das Holz muß im Inneren 1 Stunde auf
diese Temperatur erhitzt werden. Vorteil es wird ohne Einsatz von
chemischen Mitteln gearbeitet.
Für massive Möbel ist die Behandlung in der Wärmekammer mit Sicherheit eine sehr gute
Möglichkeit der Bekämpfung, aber bei einem furnierten und intarsierten hochwertigem Möbel
ist davon abzuraten.
Die Begasung
Für
diese Antiquitäten ist eine weitere sichere Behandlung die Begasung.
Früher wurde dazu Methylbromid verwendet welches sehr
umweltschädlich ist und die Ozonschicht zerstört.
Inzwischen
wird die Behandlung mit inerten Gasen vorgenommen. Dabei wird der
Sauerstoff durch Kohlendioxid oder Stickstoff ausgetauscht und Ei, Larve
und Käfer der Sauerstoff entzogen.
Von Fachfirmen ausgeführt wird es mobil und stationär in Kammern angewendet.
Bevor man sich für eine Behandlung entscheidet sollte man einen Fachmann zu Rate ziehen.
Ist
ein Bereich mit starkem Befall z. B. Eckverbindungen bei Stuhl- oder
Tischbeinen, das die Stabilität für eine Benutzung nicht mehr gegeben
ist, bleibt meist nur noch das Austauschen der
stark befallenen Stellen. Ansonsten ist ein Verfestigen mit Paraloid
möglich, welches die Holzstruktur verhärtet.
Die Restaurierung
Größere Fehlstellen werden mit altem Massivholz oder Furnieren ergänzt, kleinere Fraßgänge und
Löcher werden mit farblich passenden Füllmitteln (Wachs, Pigmente, Holzkitte) ausgefüllt.
Stark befallene Säule
eines Kleiderständers,
Erle massiv, um 1900 |
Ergänzter Säulenschaft vor der
Oberflächenbehandlung |
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